Firmenverzeichnis Experts Preisvergleich

Welche Auswirkungen haben Schäden auf die Lebensdauer und die Leistung der Module?

0 Punkte
5,101 Aufrufe
Eingestellt 4, Apr 2014 in Photovoltaik von Anonym
Welche Auswirkungen haben Mikrorisse, Schneckenspuren, verkratztes Frontglas Schäden an der Laminierung oder fehlerhafte Rückseitenfolien auf die Lebensdauer und die Leistung der Module?

Ist jeder feststellbare Fehler gravierend? Lassen sich einzelne Fehlergruppen kategorisieren und hinsichtlich ihrer Auswirkungen bewerten?
   

2 Antworten

+3 Punkte
Beantwortet 4, Apr 2014 von Klaus Hying (930 Punkte)

Ich würde nicht alle feststellbaren Fehler auch gleich als gravierend bezeichnen.

Manchmal verwundert man sich sogar, wie gute Leistung Module mit vielen Mikrorissen, oder mit Kratzern auf dem Frontglas und dem Backsheet noch bringen.

Einige wenige unkritische Mikrorisse werden oft ab Werk von der Qualitätssicherung akzeptiert. Unter unkritische Mikrorisse versteht man solche Risse, bei denen der Strom der beiden durch den Riss geteilten Zellbereiche zur nächsten Busbar abgeleitet werden kann, auch wenn die Finger (dünne Silberleiter) den Mikroriss irgendwann im Laufe der Jahre nicht mehr überbrücken. Es ist also keine größere Leistungseinbuße zu erwarten.

Bei kritischen Mikrorissen an den Rändern der Zelle, kann der Strom von dem äußeren Zellbereich nicht mehr abgeleitet werden, da dort keine Busbar verläuft. Sobald der Mikroriss auch die Finger trennt – kann der äußere Zellbereich nicht mehr zu Leistung beitragen.

Solange es nur einzelne kleine Bereiche betrifft, bleibt das Modul trotzdem noch im garantierten Leistungsbereich.

Wenn es allerdings sehr viele Mikrorisse gibt, weil ein Modul bei de Montage hingefallen ist, unsachgemäß gehandhabt wurde oder sogar jemand über das Modul gelaufen ist, kann es zu einer überproportional schnellen Leistungsdegradation kommen. Auch wenn Klemmbereiche nicht eingehalten wurden und das Modul bei Schnee, Wind und Sturm wegen der ungünstigen Klemmpunkte überproportional belastet wird, kann es vermehrt zu Mikrorissen und einer beschleunigten Degradation kommen.

Ein Kratzer auf dem Glas klingt erstmal nicht schlimm - aber er führt im Bereich des Kratzers zu Reflexionsverlusten und dazu, dass sich ablaufendes Regenwasser an dem Kratzer sammelt. Damit sammelt sich auch mehr Schmutz an. Da das Wasser schlechter abläuft, haben auch Flechten und Moose größere Chancen sich in dem Bereich anzusiedeln. Flechten, Moose und überproportional starke Verschmutzung führen natürlich auch zu einer leichten Ertragsminderung.

Schneckenspuren werden von den Herstellern im Rahmen der Garantie gerne als rein visueller Mangel eingestuft und eine Garantieleistung abgelehnt, solange das Modul die garantierte Leistung erzielt. Größere Ertragseinbußen, die eindeutig Schneckenspuren zugeordnet werden können, sind mir zumindest nicht bekannt.

Gravierend wird es nach meiner Einschätzung bei Delamination und beschädigter Rückseitenfolie. Dann kann Feuchtigkeit und Luft in das Laminat eindringen, dass die Zellen genau davor schützen soll. Eine schleichend zunehmende Degradation ist somit die Folge.

Klaus Hying

 

 

 

0 Punkte
Beantwortet 22, Apr 2014 von Stefan Wippich (156 Punkte)

Ich denke man könnte folgende Fehlergruppen anlegen:

Leichte "Schäden" wie, zerkratzter Rahmen oder kratzer aud dem Glas 

Mittlere "Schäden", Problem die beobachtet werden müssen und noch keine aktue Fehler- oder Gefahrenquelle darstellen wie z.B. Schneckenspuren oder beginnende Delamination

Schwere "Schäden", Probleme die eine aktue Fehler- oder Gefahrenquelle darstellen wie z.B. Glasbruch oder Schmorstellen auf der Rückseite der PV-Module

Mit unserem ENVARIS Blog versuchen wir in der Rubrik "Fehlerbilder rund um das Photovoltaikmodule" einen Überblick über die unterschiedlichen Fehlerarten zu geben. Z.B. das Thema Framing / Browining im Photovoltaikmodul

http://blog.envaris.de/fehlerbilder-rund-um-das-photovoltaikmodul/fehlerbild-framing-browning-im-photovoltaikmodul/

Stellen Sie Ihre eigene Frage:

 

...